… kennen Sie diese Steine? Wissen Sie, was sie bedeuten? Wo sie sich befinden?
Historische Flursteine, Parzellensteine, Gütersteine, Eisenbahnsteine oder Chausseesteine und andere mit noch unbekannter Bedeutung befinden sich auch heute noch mitten unter uns in unserer Stadt, ohne dass wir sie groß wahrnehmen. Sie erzählen von den verschiedensten Funktionen, für die sie vor mehr als hundert Jahren ausgesteint (gesetzt) wurden. Natürlich beschreiben sie vorrangig Grenzen, aber auch Entfernungen, Nutzungen oder Rechte.
Aktuell sind hier 34 von über 40 Historischen Grenzsteinen abgebildet !
Diese Steine ‘ducken’ sich meist unscheinbar an Hauswänden, Zäunen oder auf Fusswegen, so dass das ‘Team Flursteine’ der AG HISTORISCHE GRENZSTEINE BAD VILBEL inzwischen liebevoll von unseren ‘Duckies’ spricht.
Sie werden ahnungslos bepinselt, bepinkelt, betreten, bedrängt, betoniert, bestossen … und haben dennoch diese Torturen hunderte von Jahre überstanden, wenn das sich verändernde Bodenniveau sie nicht unseren Blicken entzieht. Andere werden von Mitbürgern umsorgt und sind in gutem Zustand.
Wir finden, dass sich neben den Historischen Grenzsteinen der Außengrenzen Bad Vilbels auch um diese nicht so bedeutsamen Grenzsteine innerhalb der Stadt im Gesamtzusammenhang der damaligen Zeit gekümmert werden sollte. Seit Sommer 2023 sind sie nun Bestandteil unserer Erkundungen. Wir stehen mit der Bestandsaufnahme und Restaurierung (Farbentfernung, Säubern, Freischneiden) erst am Anfang, meinen aber, dass es sich lohnt, auch diese historischen Steine wieder ins Bewußtsein der Bad Vilbeler zu rücken.
HELFEN SIE UNS MIT?
Dann informieren Sie uns bitte, wenn Sie in Ihrem Umfeld von weiteren Steinen wissen. Im “Gegenzug” können wir Ihnen meist etwas über die Bedeutung “Ihres” Steines mitteilen und diese ggf. etwas auffrischen.
Auch hinsichtlich der regen Bautätigkeit in unserer Stadt und dem soeben beginnenden Glasfaserausbau mögen diese Informationen zum Schutz der Kleindenkmäler hilfreich sein.
ÜBERSICHTSPLAN:
Schulterblick: Stand unserer Erkundungen der Stadtteile und deren Straßen:
Aktuell bekannte Standorte in der Stadt: Fotos für eine größere Ansicht anklicken.
[Dieser Distanz- / Kilometerstein ist – nach heutigem Wissensstand – eine Besonderheit in der gesamten Wetterau. Den Schlüssel seiner Geschichte und damit auch seine Datierung birgt seine Rückseite, die wir am jetzigen Standort mit einem Spiegel erstmals sichtbar machen konnten. Vor 1893 gab es sog. Nummernsteine alle 250 m (bzw. alle 100 Klafter, das war die Vorgabe). Diese Nummernsteine, die alle 100 Klafter standen, wurden durchnummeriert. Bei der neuen Aussteinung nach 1893 durften für die Abteilungssteine die alten Steine wiederverwendet werden (für die ganzen Kilometer übrigens nicht). Diese wurden entsprechend ein Stück passend versetzt, umgedreht, und bekamen vorn ein neues Nummernfeld für die Kilometer.] Der Nullpunkt ist übrigens Gießen, das Ende der kilometrierten Strecke hingegen die Kaiserliche Oberpostdirektion in Frankfurt / M. auf der Zeil (heute ‘My Zeil’). Mit diesen Steinen war die Abrechung von Pferdefuhrwerken ebenso sichergestellt wie die Organisation des Straßenunterhaltes.] Frankfurter Straße 80 ► (im Rahmen der Baumaßnahmen) Am Hohlweg 7 ► Landgrabenstraße 16 (Ecke Alte Straße) ► Elisabethenstraße (Privatgrund) ► Am Hainborn ► (Eisenbahnstein) Büdinger Straße ►
Vilbeler Straße (Ecke Berger Straße 2) ► Unter der Nidderbrücke (zur Scharmühle) ► Schmiedestraße 8 ► Kirchstraße 1 ► Kirchstraße 4a (Kopf abgebrochen) ► Privatgelände (Mühlenstein von 1821) ► Privatgelände (Güterstein von 1779) ► Kirchstraße 1 ► Schmiedestraße 1 ►
Obergasse 1 / Kreisstraße ►
Rathausstraße 4 (von 1719) ► Rathausstraße 4 ► |
Die Nennung und Abbildung weiterer Steine sowie Erläuterungen zu deren Rolle folgen.
Stand 10.03.2024 |